In den bisher erschienenen Beiträgen (die Sie unter https://future-unternehmensentwickler.com/blog/ lesen können) hatte ich erläutert, warum der Begriff „kollaborative Organisations- und Arbeitsweisen“ dem Begriff „Agilität“ vorzuziehen ist und warum sich mit klassischen Optimierungsansätze keine Quantensprünge mehr erzielen lassen. Ich hatte erklärt, warum Kollaboration ein grundlegendes Prinzip ist und nicht als Tool oder Methode betrachtet werden sollte. Außerdem hatte ich kurz umrissen, welche Effekte mit der Entwicklung kollaborativer Organisations- und Arbeitsweisen einhergehen. Die Bedeutung der individuellen Ausgangssituation, die mit Hilfe einer Kollaborationsreifegradmessung ermittelt werden kann, war ein Thema und hatte die ersten zwei Determinanten von Kollaboration, die Kollaborationsbereitschaft und die Kollaborationsfähigkeit beschrieben.
Was sind Kollaborationsfertigkeiten?
Unter Kollaborationsfertigkeit ist der sichere Umgang mit speziellen IT-Tools (z.B. Kollaborationsplattformen, Social Intranet Lösungen, WIKI-Software und Projektmanagementlösungen, die bei kollaborativem Arbeiten den Führungskräften und Mitarbeitern gute Dienste erweisen) zu verstehen. auch das sichere Anwenden spezieller Methoden und Techniken (z.B. Scrum, Design Thinking Methoden, Tools zum gemeinsamen, zeitgleichen Arbeiten an Dokumenten usw.) fällt unter Kollaborationsfertigkeiten.
Unterschiedliche Kollaborationsfertigkeiten erzeugen eine Zweiklassengesellschaft
Es ist einfach wichtig, dass alle Mitarbeiter die Chance haben, sich intensiv mit den zum Einsatz kommenden Tools, Methoden und Techniken intensiv auseinanderzusetzen und deren Anwendung zu erlernen.
Führungskräfte sollten genau beobachten, wie sich die individuellen Fertigkeiten ihrer Mitarbeiter entwickeln. Es besteht die ernste Gefahr, dass eine Zweiklassengesellschaft entsteht. Die einen greifen kollaborative Tools und Techniken dankbar auf und sind in der Lage, sie souverän anzuwenden und die anderen fühlen sich dadurch abgehängt, weil sie sich damit deutlich schwerer damit tun, mit teils gravierenden Folgen: Frustration, destruktives Verhalten, Versagensängste bis hin zu Burnout und Depression.
Die Ursachen für geringe Kollaborationsfertigkeiten müssen behoben werden
An dieser Stelle stehen Führungskräfte vor der Herausforderung, gemeinsam mit den Mitarbeitern herauszufinden, welches die Ursachen dafür sind, dass der Umgang mit den o.g. Tools, Techniken und Methoden so schwerfällt. Unternehmensinterne Coaches können hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Nur wenn die Gründe dafür erkannt sind und von den Betroffenen auch angenommen werden, können geeignete Maßnahmen eingeleitet werden, um die notwendigen Fertigkeiten zu vermitteln und zu festigen.
Interessierte Unternehmen haben die Möglichkeit, bei FUTURE Mitarbeiter über eine spezielle Ausbildung zum Unternehmensinternen Coach zu qualifizieren.
Der letzte Beitrag dieser Serie, der am 26.04.19 erscheinen wird, beschäftigt sich mit der vierten Determinante von Kollaboration, den notwendigen Rahmenbedingungen für kollaborative Strukturen und -Arbeitsweisen.