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FUTURE Unternehmensentwickler Trainer Berater Coach Manfred SchnellbügelNachdem ich in den letzten zwei Beiträgen darauf eingegangen bin, warum der Begriff „kollaborative Organisations- und Arbeitsweisen“ dem Begriff „Agilität“ vorzuziehen ist und warum sich mit klassischen Optimierungsansätze keine Quantensprünge mehr erzielen lassen, erkläre ich, warum Kollaboration ein grundlegendes Prinzip ist und nicht als Tool oder Methode betrachtet werden sollte.

Es ist gefährlich, Kollaboration als Tool zu betrachten

Kollaboration lässt sich nicht herbeizaubern. Agilität muss entstehen dürfen. Damit Agilität entstehen kann, müssen verschiedene Voraussetzungen geschaffen werden. Der Wesenskern von Kollaboration beruht auf den Menschen im Unternehmen, denn Strukturen und Prozesse sind per se nicht zwingend kollaborativ. Eine Unternehmens- und Führungskultur, die auf „bewährte Ansätze“ wie Hierarchien, auf Konzentration von Entscheidungen bei den „Häuptlingen“ und auf Anweisung und Kontrolle setzt, schafft keine förderlichen Rahmenbedingungen für kollaboratives Arbeiten. Ein Unternehmen, das Kollaboration als Tool einführt, ohne die Führungskräfte und Mitarbeiter darauf vorzubereiten und zu trainieren, das nicht bereit ist, auch die notwendigen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, wird scheitern.

 

Kollaborative Arbeitsstrukturen machen das Unternehmen automatisch agiler

In Unternehmen, die sich in Richtung kollaborativer Strukturen und Arbeitsweisen hin entwickeln, entsteht Agilität auf ganz natürliche Weise. Denn der Wesenskern von Kollaboration beruht genau auf dem grundlegenden Prinzip, das Agilität benötigt, um entstehen zu können:

Kollaboration als grundlegendes unternehmenskulturelles Prinzip braucht einen starken, glaubwürdigen Purpose als motivierende Basis gemeinsamen Handelns. Vision und Mission sowie die daraus abgeleiteten Ziele empowern nicht nur die Inhaber und obersten Führungskräfte, sondern alle Mitarbeiter des Unternehmens. Individuelle Zielvereinbarungen verlieren an Bedeutung und werden durch übergeordnete Ziele ergänzt oder sogar ersetzt. So wird der Fokus auf den Beitrag für den Unternehmenserfolg geschärft.

Kollaboration als grundlegendes unternehmenskulturelles Prinzip braucht Führungskräfte, die sich nicht als „Vorgesetzte“, sondern als Coach und Mentor ihrer Teammitglieder verstehen. Die Mitarbeiter spüren, dass Sie wertgeschätzt werden und sich mit ihren individuellen Stärken in die Arbeitsprozesse einbringen dürfen. Eigeninitiative und Selbstführung ersetzen Anweisungen und Delegieren. Die Mitarbeiter verfügen über die notwendigen Freiräume, um ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten zu können.

Mit speziellen, hoch individualisierbaren Kollaborationsplattformen (die mittlerweile erstaunlich günstig anzuschaffen sind) kann die im Einsatz befindliche Unternehmenssoftware sinnvoll ergänzt und eine schnelle, direkte Kommunikation zwischen allen Beteiligten unterstützt werden. Projekt- und Arbeitsgruppen können sich unkompliziert einen gemeinsamen digitalen Arbeitsraum schaffen. Das gemeinsame Arbeiten an Dokumenten jeglicher Art, meist auch mit einer integrierten Versionsverwaltung, wird so zum Kinderspiel und stellt sicher, dass alle Mitglieder einer Projekt- oder Arbeitsgruppe immer auf einem einheitlichen, aktuellen Wissenstand sind.

Im nächsten Blogbeitrag, der am 15.4.19 bereitstehen wird, geht es um die vier Determinanten für erfolgreiche Kollaboration und die wichtigsten Schritte auf dem Weg dorthin.

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